Jeder hat eine andere Art seine Handarbeiten anzugehen. Manch einer häkelt oder strickt fester, der andere lockerer. Daraus ergibt sich möglicherweise ein anderes Bild des fertigen Projektes als man trotz Einhaltung der empfohlenen Lauflänge/Gewicht des Garns und der Nadelstärke erwartet hat.
Gerade bei Kleidung kommt es auf die genaue Größe an und das Kleidungsstück kann ohne Maschenprobe zu groß oder zu klein ausfallen.
Die Maschenprobe hilft dabei herauszufinden, welches Bild die fertigen Maschen durch den eigenen Strick- oder Häkelstil ergeben.
Sie ist normalerweise bei jeder Anleitung individuell angegeben.
Aber auch ohne Anleitung lässt sich für einfache Häkel- oder Strickarbeiten eine Maschenprobe erstellen: Die Angaben dazu sind i.d.R. auf jeder Banderole des Garns aufgedruckt. Ebenfalls sind die Empfehlung der Nadelstärke, die Lauflänge und das Gewicht des Garns dort zu finden.
Allgemein sagt die Maschenprobe aus, wie viele Maschen und Reihen man häkeln oder stricken muss, um ein Stück von 10 x 10 cm zu erhalten.
Bei gleichem Garn und einer anderen Nadelstärke sieht man sofort den Unterschied am fertigen Probestück.
Wichtig für die Maschenprobe:
Bei einer Anleitung mit besonderer Strick- oder Häkeltechnik ist es unbedingt notwendig, das gleiche Muster für die Maschenprobe zu wählen.
Für ein realistisches Ergebnis sollte Garn und Nadelstärke mit der Anleitung übereinstimmen
Nach Fertigstellung werden die Maschen abgekettet.
Tipp: um die Maschenprobe leichter ablesen zu können, sollte die Fläche 12 x 12 cm groß sein, damit später leichter 10 x 10 cm abgemessen werden kann. Dazu einfach 6 Maschen mehr anschlagen und 4 Reihen mehr stricken als bei der Maschenprobe angegeben.
Nach der Fertigstellung der Maschenprobe sollte die Maschen- und Reihenanzahl mit den Angaben der Anleitung bzw. des Garnherstellers übereinstimmen. Dazu werden die 10 x 10 cm nicht direkt am Rand sondern etwas mehr in der Mitte gemessen.
Sollte das nicht so sein, empfiehlt es sich fester oder lockerer zu arbeiten oder eine andere Nadelstärke zu verwenden. Durch Anpassen der Reihenanzahl lässt sich die Länge korrigieren.
Beim Messen der Maschenprobe sollte das Stück weder gedehnt noch zusammengedrückt werden, um ein möglichst genaues Ergebnis beim Messen zu erhalten. Ein Maßband liegt nie ganz glatt auf, deshalb empfiehlt es sich ein Lineal zu verwenden.
Nützliche Helferlein können das Ablesen ebenfalls erleichtern:
addiCalibro Holznadelmaß
Clover Maschenprobenzählrahmen
Um eine Maschenprobe umzurechnen kann die richtige Maschenanzahl mit Hilfe der Dreisatzrechnung ermittelt werden:
(Breite in cm x die Anzahl der Maschen auf die jeweiligen 10cm) / 10 = angedachte Anzahl der Maschen
Je nach Projekt ist es sinnvoll die Maschenprobe zu waschen. Gerade bei selbsthergestellten Kleidungsstücken kann so eine unangenehme Überraschung nach der ersten Wäsche vermieden werden. Um die Maschenprobe nach dem Waschen in Form zu ziehen, eignen sich Kamm- oder T-Nadeln und eine Matte. So kann das Stück in Ruhe trocknen.
Empfindliches Garn wäscht man am besten mit Feinwaschmittel.
Wir empfehlen dazu Eucalan Feinwaschmittel, das in mehreren Duftrichtungen bei uns im Shop erhältlich ist.
Eucalan in lauwarmes Wasser geben (ca. 5ml je 5 l Wasser) und das Strick- oder Häkelstück hinzugeben. Dann einfach warten - nach mindestens 15 Minuten Einweichzeit vorsichtig ausdrücken und fertig.